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Waldbadeseminare im Wildenrather Wald

Was kann es schöneres geben, als wenn es gelingt, meine Leidenschaft für das Waldbaden anderen Menschen zu vermitteln? Und wie schön ist es dann, zu merken, dass meine Empfindungen, Wahrnehmungen nach dem ersten „sich einlassen“ auch gespürt und angenommen werden und helfen, zu entspannen und vom Alltagsstress loszulassen.

Martin Brand und Sandra Mäurer aus Erkelenz haben es sich nicht nehmen lassen, Ihre Eindrücke „aus erster Hand“ in Worte zu fassen. Besser hätte ich es nicht gekonnt. Lesen Sie selbst:

„Waldbaden? Einfach nur trendy oder wirklich so wohltuend? Wir wollten es unter Anleitung herausfinden. Und das am besten im Wildenrather Wald, sind wir dort doch schon lange immer wieder gerne unterwegs. Wir haben fleißig recherchiert und wurden fündig: Bei Dirk Schüller schien alles zu passen und so nahm es dann seinen Lauf.

Am Treffpunkt am Parkplatz der Naturschutzstation Haus Wildenrath wurden wir durch die herzliche Begrüßung seinerseits schon positiv eingestimmt. Einführend erzählte er uns aus seiner Biografie, wie er zum Waldbaden kam und nun letztendlich als Waldbademeister (IHK) – IHK Kassel-Marburg auch uns dafür begeistern möchte. Nach kurzer Aufklärung zum Verhalten im Wald und Sicherheitshinweisen folgte ein Check-in: Auf einer Skala von 1 bis 10 gaben wir unser momentanes Befinden mit einer 6 bis 7 an. Wir fühlten uns aufgeregt, neugierig und ein kleines bisschen angespannt.

© Stephanie Hussung

Unser Seminarleiter im Wildenrather Wald  am Biberteich

Bevor wir in den Wald gingen wurde gemeinsam eine kleine Achtsamkeits- u. Atemübung gemacht. Dabei sollten wir uns zuerst fest mit beiden Beinen auf den Waldboden stellen und nachspüren, welche Beschaffenheit (weich, fest, steinig, feucht usw.) der Boden hat. Danach haben wir bewusst dreimal tief ein- u. ausgeamtet und unserem Atem nachgespürt.

Vor Betreten des Waldes bekamen wir die Übung „Ankommen im Wald“ erklärt. In dieser Übung sollten wir uns für ca. 20 Minuten auf einen unserer 5 Sinne besonders konzentrieren und aufmerksam, wertschätzend, staunend, neugierig, freudig den Wald neu entdecken. Meine Frau Sandra und ich hatten uns für den Sehsinn entschieden. Nun konnte es endlich in den Wald gehen. Die folgenden Minuten gingen wir langsam, schweigend und konzentriert bis zu unserer nächsten Übungsstelle. Bevor es aber mit der nächsten Übung weiterging, gab es ein kurzes Feedback über das „Ankommen im Wald“. In der Runde berichteten wir, dass uns noch nie so viele Schmetterlinge und verschiedene Blumen im Wald aufgefallen waren.

© Stephanie Hussung

Im Wildenrather Wald

Anschließend wurden wir auf die Übung „Weg der liebenden Aufmerksamkeit“ vorbereitet. In dieser Übung hatten wir uns für den Hörsinn entschieden. Ab jetzt sollten wir auf alle Töne und Geräusche im Wald achten und diese auf uns wirken lassen. Nach ca. 20 Minuten wurde wieder ein kurzes Feedback zur Übung gemacht. Wir waren von dem Konzert unserer heimischen Singvögel sehr begeistert und wollen auch in Zukunft mehr auf die Vogelstimmen im Wald achten und die Natur bewusster wahrnehmen.

Nach dem Gedankenaustausch gingen wir langsam und auf alles achtend eine kleine Wegstrecke, bis zu einer kleinen Lichtung, weiter. Dort stand die nächste Übung „Mit verbunden Augen“ an. Hierbei wurden uns abwechselnd die Augen verbunden. Ich bekam einen großen Stein in die Hände gelegt. Diesen Stein beschrieb ich nun alleine mit dem Tast- und Riechsinn. Meine Eindrücke reichten von eckig, schwer, nass, schmutzig, scharfkantig usw. bis zu einem sehr angenehmen Gefühl in der Hand. Anschließend war meine Frau mit dem „Erfühlen“ eines Gegenstandes dran. Nach dem Ende der Übung waren wir positiv davon überrascht, dass ein normaler Stein bzw. Tannenzapfen so viele verschiedene Empfindungen und Eindrücke hervorrufen kann. Die Übung dauerte mit der Feedback-Auswertung ca. 30 Minuten.

© Stephanie Hussung

Kiefern im Schaagbachtal

Um zur nächsten Stelle zu gelangen wo die Übung „Barfußgehen“ geplant war, gingen wir wieder langsam und auf alles achtend ca. 10 Minuten durch den Wald. In dieser Übung ging es um folgendes: Was nehmen wir Teilnehmer wahr und wie ist die innere Haltung dazu. Beim „Barfußgehen“ haben wir uns unsere Schuhe und Strümpfe ausgezogen, damit die Fußsohle wieder direkten Kontakt mit dem Waldboden aufnehmen konnte. Wenn der Teilnehmer mit seinen Fußsohlen direkt das Laub, Wurzeln, Pflanzen, Äste und Moos spüren kann, verbindet er sich dadurch wieder mit Mutter Natur. Dadurch wir der Blutdruck spürbar gesenkt. Die Senkung des Blutdrucks trug wiederum zur Entspannung und zum Stressabbau bei.

Anschließend kamen wir zu unserer letzten Übung „dem absichtslosen Schlendern“. Hier suchten wir uns in Rufweite des Kursleiters unseren persönlichen Lieblingsplatz im Wald. Für ca. 30 Minuten konnten wir frei entscheiden was wir am liebsten machen möchten. In der Sonne liegen, einen Baum umarmen, auf einen Baum klettern, den Waldboden erforschen usw. Wir hatten uns für ein Sonnenbad, an einen Baum gelehnt, entschieden. Wir haben noch nie so entspannt und losgelöst ein Sonnenbad im Wald erlebt.

© Stephanie Hussung

Im Wildenrather Wald

Nun stand noch der abschließende Check-Out auf einer Skala von 1 bis 10 an. Wir lagen beide bei einer 9 und waren tiefenentspannt, relaxt und sehr gut gelaunt. In der abschließenden Feedback-Runde konnten wir ganz sicher das „nur Trendy“ beiseitelegen: Das Waldbaden hat uns sehr gut getan und wir werden das sicher bald wiederholen. Unser mentales und körperliches Befinden hat sich sehr positiv verändert. Am Ausgangspunkt angekommen blieb uns vorerst nur ein begeistertes Dankeschön an unseren Seminarleiter Dirk Schüller für das tolle Erlebnis des „Shinrin Yoku“ (jaa, selbst den ursprünglichen Namen kennen wir jetzt) und fuhren glücklich und zufrieden nach Hause. Und – wie gerade schon geschehen – erzählen es auch weiter …“

© Stephanie Hussung

Wir (2. und 3. von rechts), weitere glückliche Teilnehmer und unser Seminarleiter (4. von links)

 

Wer es selbst probieren möchte: Infos gibt es hier: https://www.waldbaden-schueller.de/

© Stephanie Hussung

Fotos Portait/Teaser/Header: © Stephanie Hussung

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Kommentare
Ilona
12.09.2020 | Auf diesen Kommentar antworten

Was für ein wunderbarer Bericht. Ein solches Waldbadeseminar steht fest auf meiner To-Do-Liste, sobald wir umgezogen sind. Ich freue mich sehr auf meine neue Heimat, den Kreis Heinsberg ❤

Anita Reinbold hat darauf geantwortet
16.09.2020

Es freut uns, dass Ihnen der Blog-Beitrag gefällt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihren Aktivitäten und dass schöne Erlebnisse - wie z. B. das Waldbaden - helfen, sich schnell im Heinsberger Land heimisch zu fühlen.
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