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Wandern mit Hund: Die Molzmühle-Route

Die Route bietet einen wunderbaren Spaziergang, den man zu jeder Jahreszeit unternehmen kann.

Landschaftlich zeigt sich die Strecke facettenreich, erst wechseln Bruch und Täler einander ab und setzen sich zu einem regelrecht verwunschenen, stillen Waldgebiet zusammen, in dem unten immer mal wieder der Mühlenbach, das längste Nebengewässer der Schwalm, und später die Schwalm hervorblitzen.

In einem nächsten Teilabschnitt dann wandert man entlang großzügiger Weiden, hinter denen sich leer das Land erstreckt. Zuletzt geht es durch eine sich selbst überlassene Bruchlandschaft.

Mit James, dem charmantesten Corgi vom linken Niederrhein, machen wir uns wie immer zu Fuß auf den Weg. Ohne Pausen geht man die Runde in einer Stunde, aber wenn man einkehrt – dafür gibt es gleich mehrere Lokale, die mit regionalen Speisen verführen –und dazu noch der famosesten Töpferei in Schwaam einen Besuch abstattet, kann man den halben Tag hier verbringen.

Für Fahrradfahrer sind nur die ersten Abschnitte des Ausflugs etwas mühsam, da der schmale Waldpfad ordentliche Steigungen hat.
Rechts um die Molzmühle, der historischen Wassermühle aus dem 15. Jahrhundert, herum geht es über einen kleinen unbefestigten Platz den zuerst schmalen Waldpfad hoch. Den Einstieg findet man leicht, die Hinweisschilder Route Molzmühle und Europäischer Fernwanderweg E8 sind an einen Baum genagelt.

 

Das Mühlrad der Molzmühle im Einsatz

Das Spannende dieses ersten Abschnitts offenbart sich sofort: Der uralte Wald mit einigen gefallenen, scheinbar vergessenen Bäumen, die so sehr Teil dieser Natur sind, der Mühlenbach, der immer mal unten im Tal hervorschimmert, die vielen Hügel, Steigungen und abfallenden Passagen sorgen für einen energetischen Auftakt der Runde. Wunderbar.

Ganz schön verwunschen, dieser Wald

Nach 700 Metern biegen wir links in den Molzmühlenweg ein. Keine Sorge, der Waldweg trägt hier nur jetzt einen Namen, er windet sich unverändert natürlich weiter durch die alte Bruch- und Tallandschaft. Einige Häuser sind an den Hang geschmiegt gebaut – da dürfte die Auffahrt bei Glatteis zur echten Herausforderung werden.

Nach weiteren 700 Metern erreichen wir die Schwaamer Straße mit der Brücke über die Schwalm. Hier ist immer einiges an Autoverkehr, was aber kein Problem ist. Denn nach nur 300 Metern stehen wir am Ortseingang Schwaam auf dem Sträßchen „Zum Thomeshof“, der später zu einem asphaltierten, schmalen Wirtschaftsweg wird. Jetzt kann eingekehrt werden: Entweder links im Haus Schüppen, oder vis-à-vis in den Gasthof Timmermanns. Kuchen oder herzhafte Gerichte bieten beide an, schön draußen sitzen kann man auch, und Hunde sind willkommen. Was will man mehr?

Einkehren ist immer gut – in den Gasthof Timmermanns zum Beispiel

Es gibt viele weitere Gründe, nach Schwaam zu kommen. Die vielen liebevoll und aufwändig restaurierten, reetgedeckten Fachwerkhäuser zum Beispiel. In einem dieser Augenweiden hat Margret Oberheid ihren Laden. In ihrer Töpferei verkauft sie angedrehte Keramik, Steinzeug und Schönzeug. Eine echte Herausforderung, der wir nur in Ausnahmefällen widerstehen.

Töpferei Oberheid in Schwaam

Aus dem Laden heraus, biegen wir links ein, bleiben dabei auf „Zum Thomeshof“, der jetzt zum Wirtschaftsweg wird. Es geht vorbei an der Pension Thomeshof, dem Domizil für Wanderreiter. Links und rechts Pferdeweiden, dahinter das leere Land. Soweit das Auge reicht. Der Weg nimmt eine sanfte Biegung.

Dank des Landwirtschaftsbetriebs sind nun die Pferde auf den Weiden durch Kühe ausgetauscht. Neugierig folgen sie uns entlang des Zauns. Wir bleiben auf dem Weg bis zur Kreuzung „In Bollenberg“. Dort biegen wir links ein.

Es ist nun nicht mehr weit, bis wir wieder an der Molzmühle eintreffen. Jetzt gehen wir auf asphaltiertem Weg gerade durch den Bruch und erreichen die Schwalm.

Bevor wir in die Molzmühle einkehren, lesen wir ein Infoschild durch und lernen noch etwas: Unmittelbar an der Mühle baut der Schwalmverband eine Fischaufstiegsanlage. Was ist das denn? Die Molzmühle, die heute das Wasser des Mühlenbachs staut, wurde ursprünglich auch von der Schwalm gespeist. Deren Lauf wurde in den 1970er Jahren verändert. Der Ursprung des Mühlenbachs liegt nun 50 Meter hinter der Mühle. Um ausreichend Wasserkraft zu generieren, wurde bereits im 16. Jahrhundert ein Wehr im Bach angelegt, das aber für Fische eine unüberwindbare Barriere darstellt. Daher wird nun vor dem Wehr eine kleine, naturnahe Umleitung angelegt. Dies macht die Stelle passierbar für Fische, und die historische Wehranlage an der Mühle bleibt erhalten.

Infos:
Stichwörter: Schwalmquellen, Schwalmbruch, Mühlenbach- und Knippertzbachtal: Molzmühle und Schwaam
Strecke: 3,5 Kilometer. Waldwege mit einigen Steigungen, Landstraße, asphaltierter, ebener Wirtschaftsweg
Start und Ende: Molzmühle, In Bollenberg 41, 41844 Wegberg
Wegbeschreibung:  Aus Richtung Mönchengladbach: L3 durch Rickelrath Richtung Balkhoven – rechts abbiegen in die kleine Straße „In Bollenberg“. Die Molzmühle ist hier ausgeschildert.
Aus Richtung Wegberg: Dülkener Straße Richtung Rickelrath – links abbiegen „In Bollenberg“. Vorbei am Angelpark Wegberg bis zur Molzmühle fahren.
Parken: Ein Parkplatz befindet sich auf der linken Seite gegenüber der Molzmühle.

 

 

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